Digital 2021
Digitales Mittelstandsmeeting
Wie E-Mobilität den Betriebsalltag verändert
Die Wende hin zur Elektromobilität bietet große Chancen, bleibt aber ein Hindernislauf. Bei einem digitalen Mittelstandstreffen auf Einladung des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) tauschten sich Mobilitätsexperten und regionale Unternehmer über den Stand der Verkehrswende aus.
Gemeinsam mit den Unternehmern/in des `Expertenkreises Niederrhein´ im BVMW rückte Mittelstandsnetzwerker Stefan A. Wagemanns von der Mönchengladbacher Vertretung des Mittelstandsverbands Praxisbeispiele in den Fokus, um aufzuzeigen, wie Transformation gelingen kann und an welchen Stellen es nach wie vor hakt. Die Probleme sind bekannt: Vielerorts fehlt die nötige Ladeinfrastruktur. Zudem beklagen vor allem Handwerksbetriebe fehlende Zuladungsmöglichkeiten (weniger als 900 kg bei herkömmlichen E-Transportern) bei E-Modellen. „Wir beobachten eine sich beschleunigende Transformation, die nun auch die gewerblich genutzte Autoflotte erfasst“, so Wagemanns, der die Zuladungskapazität als den entscheidenden Flaschenhals auf dem Weg zu Elektrifizierung der Flotten sieht. „Ist diese gegeben, dann eignet sich die Elektromobilität bereits heute für Handwerker, Liefer- und Pflegedienste und andere Dienstleistungsbetriebe.“
Der Expertenkreis und Wagemanns hatten als gelungenes Praxisbeispiel die Gladbacher Firma Hepp-Schwamborn eingeladen. Unter der Leitung von Firmenchef Kuno Schwamborn ist es gelungen, sieben von 70 Fahrzeugen auf Elektroantrieb umzustellen. Der Elektrohandwerksbetrieb sorgt in Eigenregie für die passende Ladeinfrastruktur. Die Fahrleistung der Flotte erreicht jährlich gut einen Million Kilometer. Rechnet man den ökologischen Effekt hoch, wird deutlich, dass sich die Umstellung auf E-Antrieb schnell bezahlt machen dürfte, im Großen wie im Kleinen. Der Krefelder Unternehmer Thomas Lorfing führt einen Heizungs- & Sanitärbetrieb und zählt ebenfalls eine Flotte von 70 Fahrzeugen. Bis 2030 soll die Umstellung auf E-Fahrzeuge abgeschlossen sein, so Lorfing, der einen Mangel an Unterstützung und Information durch die Netzbetreiber beklagt. Jörg Lachmann von der NEW AG und Mitglied im Expertenkreis vertrat eine andere Position und sieht sein Unternehmen gerade mit Blick auf die Beratungsangebote der NEW für Gewerbe auf einem guten Weg. Er verwies zudem auf Modellprojekte wie das Sharing-Modell „Wheesy“ für eine multimodale Fahrzeugflotte.
Die Verkehrswende bleibt eine Großbaustelle, die allerdings eine sich selbst beschleunigende Adaption verspricht. Der Standort Mönchengladbach startet gut gerüstet in die Zeitenwende der E-Mobilität.
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